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Zucker

Hier noch einige interessante Ergänzungen zum Thema «Die Dosis macht das Gift», weil ich öfters im Gespräch mit meinen Kunden festgestellt habe, dass über Zucker so Einiges noch nicht ganz klar ist.

Ist Rohzucker besser als raffinierter Zucker?

Nein! Ernährungsphysiologisch gibt es keine Unterschiede. Zucker bleibt Zucker!

Was ist mit Honig und verschiedenen Dicksäften?

Für unseren Körper macht es praktisch keinen Unterschied, ob man morgens Kristallzucker, Honig oder Agavedicksaft ins Frühstücksmüsli mischt. Honig enthält ausser Fructose und Glucose noch einige Vitamine, Mineralstoffe und bioaktive Substanzen, allerdings nur in geringen Mengen. Spätestens im Dünndarm sehen alle Zuckerarten gleich aus!

Sind Süssstoffe besser als Zucker?

Nicht wirklich. Künstlich gesüsste Getränke und Speisen enthalten tatsächlich keinen Zucker und damit auch keine Kalorien. Es gibt aber Studien, die auf komplexere Wechselwirkungen von künstlicher Süsse mit dem Stoffwechsel hinweisen. Und dass Hirn bleibt abhängig von der regelmässiger Zufuhr von Süssem. Auch das wirkt sich auf unseren Körper aus.

Ist Fructose besser «Einfachzucker» als Glucose?

Nein! Im Gegenteil – Fructose kann nur in wenigen Organen im Körper verarbeitet werden, primär aber in der Leber.
Fructose steht für Fruchtzucker. Fructose ist natürlicherweise in Obst und Gemüse enthalten und in dieser Form nicht schädlich. Doch gibt es noch eine ganz andere Fructose: Die isolierte und hochkonzentrierte industriell hergestellte Fructose. Sie findet in vielen Fertigprodukten Verwendung und ist ausgesprochen gesundheitsgefährdend.

Fruktose hat in den vergangenen Jahrzehnten den Nahrungsmittelmarkt erobert, da sie als weniger schädlich als Glukose galt. Im Gegensatz zu Glukose bewirkt Fruktose kaum eine Insulinausschüttung und der Glukosespiegel im Blut steigt nur wenig an. Die als schädlich geltenden und – bei jeder Aufnahme von glukosehaltiger Nahrung – wiederkehrenden Insulinspitzen können so vermieden werden. Ausserdem empfindet der Mensch Fruktose als deutlich süsser im Geschmack.

Der Nachteil: Die Leber wandelt Fruktose sehr effizient in Fett um. Wer übermässig viel Nahrungsmittel mit hohem Fruktoseanteil konsumiert, kann mit der Zeit an Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung mit Leberverfettung und Insulinresistenz leiden, ein Krankheitsbild das Mediziner unter dem Begriff Metabolisches Syndrom zusammenfassen.

Zucker hat viele Namen und steckt überall drin.

Nicht alles, was ein Lebensmittel süss macht, trägt den Namen Zucker. Als grobe Faustregel gilt: Alles, was den Namen «-in», „-ose“ oder „sirup“ trägt, ist ein Zucker in Lebensmitteln. Je häufiger Namen mit diesen Endungen in der Zutatenliste auftauchen, desto mehr Zucker steckt in den Lebensmitteln. Zusätzlich kann Zucker auch über eine süßende Zutat ins Lebensmittel gelangen, zum Beispiel in Form von Honig, Traubenfruchtsüße und Dicksäfte wie Agavendicksaft. Auch Fruchtkonzentrate, -pürees oder getrockneten Früchten wie Rosinen enthalten viel Zucker.

Die verschiedenen Zuckerformen

  • Traubenzucker (Glucose): kommt in Trauben, in vielen süssen Früchten und im Honig vor. Industriell wird Traubenzucker aus Kartoffeln, Weizen und Mais hergestellt.
  • Haushaltzucker (Saccharose) wird aus dem Saft vieler Pflanzen gewonnen. Industriell wird Saccharose aus Zuckerrüben und Zuckerrohr hergestellt. Im Darm wird Saccharose in Fruktose und Glucose gespalten.
  • Stärke ist ein Vielfachzucker und setzt sich aus Tausenden von Traubenzuckermolekülen zusammen, welche der Stärke den süssen Geschmack geben. Den Zucker im Weizen spürt man z.B. wenn man Brot kaut. Im Speichel wird die Stärke gespalten und der Traubenzucker wird freigesetzt.

Im Bild oben habe ich nur ein paar Lebensmittel vom Instagrammteilnehmer Dealer de Soucre zusammengestellt – er hat auf seinem Konto neoch mehr Bilder, die anschaulich zeigen, wie viel Zucker in diversen unserer Lieblingslebnesmitteln steckt…